Eigenschaften von Furnier

Die schönsten Holzarten für Furnier

Fast alle Holzarten eignen sich für die Herstellung von Furnier. Die Schönsten und Gebräuchlichsten haben wir für Sie zusammengestellt. Klicken Sie eine der Holzarten an, um Vergrößerung und Details zu sehen.

Herzlichen Dank an die Fritz Kohl GmbH & Co. KG für die Bereitstellung der Fotos.


Tulipier

Wuchsmerkmale im Überblick

Jeder Baum und jede Holzart verfügen über individuelle Merkmale, wie spezielle Maserungen, kleine Astlöcher oder interessante Verfärbungen.

Diese Wachstumsmerkmale sind typisch für echtes Holz und tragen wesentlich zum Charakter eines furnierten Möbelstückes bei. In manchen Fällen werden Wuchsmerkmale von den Kunden fälschlicherweise als Fehler angesehen.


Verfärbungen: dunkel, meist durch an Eisenteilen kondensierte Wassertropfen, soweit nicht wuchsbedingt.

Zu finden bei: Europäisch Ahorn, amerikanisch Ahorn, Birke, Buche, europäisch Eiche, Erle, Esche, Kiefer, europäisch Kirschbaum, Mahagoni, europäisch Nussbaum, Wengé.


Buche mit Kern und Verfärbungen
Buche mit Kern und Verfärbung


Noppen: kleine, runde oder ovale Knospen.

Zu finden bei: Amerikanisch Ahorn, europäisch Ahorn, Birke, Buche, europäisch Eiche, Erle, Esche, amerikanisch Kirschbaum, europäisch Kirschbaum, Mahagoni, amerikanisch Nussbaum, europäisch Nussbaum, Teak, Zebrano.


Zebrano mit Noppen
Zebrano mit Noppen


Gum: Sind kleine schwarze Punkte bis Striche zwischen den Jahresringen, die durch Harzeinschluss entstanden sind.

Zu finden bei: Amerikanisch Kirschbaum.


Amerikanischer Kirschbaum mit Gum
Amerikanischer Kirschbaum mit Gum


Riegel: sind in gleichmäßigem Abstand quer zur Maserung laufende Strahlen. Über den gesamten Stamm verteilt, manchmal auch wellenförmig.

Zu finden bei: Europäisch Ahorn, Buche, Esche, Kirschbaum, Mahagoni, amerikanisch Nussbaum, europäisch Nussbaum, Teak.


Teak mit Riegel
Teak mit Riegel


Blitze: quer zur Wuchsrichtung laufende Striche und Strahlen.

Zu finden bei: Amerikanisch Ahorn, europäisch Ahorn, europäisch Eiche, Esche, Kirschbaum, Mahagoni, amerikanisch Nussbaum, Teak, Zebrano.


Europäische Eiche mit Blitzen
Europäische Eiche mit Blitzen


Spiegel: helle, leicht schillernde Punkte, hervorgerufen durch quer angeschnittene Markstrahlen.

Zu finden bei: Ahorn, Buche, europäisch Eiche, amerikanisch Kirschbaum.


Europäische Eiche mit Spiegel
Europäische Eiche mit Spiegel


Blasen: runde oder ovale helle Felder.

Zu finden bei: Amerikanisch Ahorn, Esche, Mahagoni.


Amerikanischer Ahorn mit Blasen
Amerikanischer Ahorn mit Blasen


Harzgallen: oft dunkle Punkte und Striche, die längs der Jahrringe verlaufen, entstanden durch Harzeinlagerungen.

Zu finden bei: Fichte, Kiefer, Zebrano.


Zebrano mit Harzgallen
Zebrano mit Harzgallen


Ob es sich bei dem auftretenden Wuchsmerkmal um einen Mangel oder Fehler handelt, kann ein industriell vereidigter Sachverständiger entscheiden.

Mehr zur Mangelprüfung herunterlanden.

Holzfarben

Modern oder klassisch? Elegant oder jugendlich? Nicht nur auf das Möbeldesign, sondern auch auf die Holzart kommt es an. Denn jede hat eine ganz eigene Ausstrahlung.



hell: Ahorn, Birke, Esche und Erle

Freundlich und modern präsentieren sich Möbel und Böden aus hellem Furnier. Interessante Kombinationen ergeben sich mit Metall, dunklen oder eingefärbten Hölzern.


Amerikanischer Ahorn
Ahorn
Birke
Birke
Esche
Esche
Erle
Erle


rötlich: Buche, Kirsche, Elsbeere und Mahagoni

Der warme Farbton sorgt für eine angenehme ruhige Atmosphäre und verleiht Möbeln Charakter. Buche gehört zu den gebräuchlichsten Holzarten für Möbel und Böden. Kirsche und Mahagoni sind gefragte Edelhölzer für hochwertige Möbelstücke.


Buche
Buche
Kirschbau
Kirschbaum
Elsbeere
Elsbeere
Mahagoni
Mahagoni


braun: Eiche, Teak und Nussbaum

Unaufdringlich und klassisch wirken Möbel und Böden aus braunen Hölzern. Sie lassen sich gut mit allen Farben und Materialien kombinieren. Viele rustikale Möbel werden aus Eiche hergestellt.


Eiche
Eiche
Teak
Teak
Nussbaum
Nussbaum


dunkel: Wengé, Mooreiche und Makassar

Die noble Anmutung dunkler Hölzer macht sie besonders begehrenswert. Wengé eignet sich vor allem für hochwertige, elegante Möbel.

Wengé
Wengé
Mooreiche
Mooreiche
Makassar
Makassar

Holzstruktur: Auf die Schnittart kommt es an

Je nachdem, wie der Baumstamm bei der Verarbeitung geschnitten wird, entstehen unterschiedlich strukturierte Furniere. Beim Längsschnitt durch die Stammmitte erscheinen die Jahresringe und nahezu parallel verlaufende Streifen. Beim sogenannten Fladerschnitt entsteht z. B. ein "blumiges" Oberflächenbild.


Folgende Messer- und Schnitttechniken finden heute Anwendung:

  • Rundschälen
  • Exzentrisch halbrund schälen
  • Flachmessern
  • Messern Echtquartier
  • Riftschälen
  • Viertel auf Blume schälen
  • Messern Fauxquartier

Rundschälen
Rundschälen
Exzentrisch halbrund schälen
Exzentrisch halbrund schälen
Flachmessern
Flachmessern
Messern Echtquartier
Messern Echtquartier
Riftschälen
Riftschälen
Viertel auf Blume schälen
Viertel auf Blume schälen
Messern Fauxquartier
Messern Fauxquartier

Nachhaltigkeit

„Nachhaltigkeit“- dieses Stichwort wird seit einiger Zeit in vielen Bereichen immer wieder gerne zur Profilierung in Sachen Umwelt angeführt. Was hier als neues Thema gilt, das praktizieren furnierverarbeitende Unternehmen schon immer: einen verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt. Die deutsche Furnierindustrie sieht sich in der Verantwortung für den nachwachsenden Rohstoff Holz und für eine naturverträgliche Holzernte auf der Basis einer nachhaltigen Forstwirtschaft.

Dabei geht es nicht nur um die Begrenztheit von Rohstoffen oder die Belastung der Umwelt durch Schadstoffe. Der verantwortungsbewusste Umgang mit der Natur beginnt bereits bei der Verwendung von Holz. Furnier ist dabei eine äußerst ökonomische Form der Holznutzung: Aus einem Baumstamm von 2,40 m Länge und 0,50 m Durchmesser können ca. 300 qm Möbeloberflächen mit Furnier gestaltet werden. In den Trägermaterialien von Furnier werden außerdem nahezu alle bei der Holzernte anfallenden Stammteile verwendet. Das Holz wird damit optimal und (nicht nur) im Sinne der Nachhaltigkeit perfekt genutzt.
Nachhaltigkeit

Brandschutz

Gebäude werden weltweit immer größer und höher. Damit steigt auch die Frequentierung der Gebäude und dementsprechend die Ansprüche an den Brandschutz. In der Regel werden spezielle Trägermaterialien eingesetzt, wenn Anforderungen in Bezug auf die Brandbelastung bestehen.

Für die Oberflächenbehandlung können dämmschichtbildende Lacke eingesetzt werden. Sie hemmen das Eindringen von Sauerstoff zum Holz und verhindern die Entflammung. Außerdem besteht die Möglichkeit der Furniertränkung mit salzhaltigen Flammschutzmitteln (z. B. Ammoniumphosphat), um die Brandschutzanforderungen zu erfüllen.

Für den Innenausbau gibt es auch Komplettlösungen: dekorative, nicht brennbare, furnierte Brandschutzplatten, die für Wand- und Deckenverkleidungen, Paneele, Schrankwände oder Brandschutztüren verwendet werden können. Für Sitzschalen wird bereits schwer entflammbares Formholz, das der Baustoffklasse B1 entspricht und sich mit Edelholzfurnieren als Decklage herstellen lässt, angeboten.
Brandschutz
Geschäft der France Telekom in Paris. Quelle: www.oberflex.fr

Schallschutz

Furnier hat aufgrund seiner geringen Dicke nur wenig Einfluss auf die akustischen Eigenschaften eines Bauteils und kann damit kaum einen Anteil zum Schallschutz leisten. In der Regel werden bei solchen Anforderungen (Mikro-)Bohrungen oder Schlitze / Fräsungen über die ganze Fläche verteilt, um den Absorptionsgrad zu erhöhen.
Schallschutz
Neue Synagoge Dresden Eiche Furnier. Quelle: Deutsche Werkstätten Hellerau

Feuchtebeständigkeit

In Innenräumen ist Furnier nur in Sonderfällen Feuchtigkeit ausgesetzt. Für den Außenbereich wurden allerdings schon Möglichkeiten zur Verbesserung der Feuchte- und somit Formbeständigkeit für Werkstoffe aus Furnier entwickelt.

Zum einen kann Furnier mit einer Lösung behandelt werden, die eine Vernetzung der Cellulose-Fasern bewirkt. Durch das anschließende Verpressen zu Lagenformholz entsteht ein dauerhaft feuchtebeständiges Formteil. Zum anderen kann thermisch behandeltes Furnier zur Herstellung dieser Lagenformhölzer verwendet werden.
Außenfassade - Feuchtebeständigkeit
Fassade eines Bürogebäudes in der Josef-Goggeln-Straße in Düsseldorf (Prodema ProdEx-Fassadenplatte, Foto:Redevco)

Elektrische Leitfähigkeit

Damit beim Betreten von Holzböden nicht die Haare zu Berge stehen, sollte die richtige Oberflächenbehandlung gewählt werden. Sie beeinflusst nämlich das elektrostatische Verhalten. So sind mit Öl oder Wachs behandelte Holzfußböden in der Regel antistatisch und vermeiden dadurch den Aufbau höherer elektrostatischer Aufladungen. Eine Ausnahme stellen die UV-gehärteten Öle dar. Lackierte Holzoberflächen laden sich ebenfalls etwas höher auf, wenn keine Maßnahmen zur Aufladungsreduzierung getroffen werden.
Furnierboden - elektrische Leitfähigkeit
Furnierboden. Quelle: Kaindl