Das Zusammensetzen von aufeinanderfolgenden Furnierblättern eines Paketes bzw. eines ganzen Stammes zu einer größeren Furnierfläche wird als Furnierabwicklung bezeichnet. Die Furnierblätter besitzen aufgrund ihrer unmittelbaren Abfolge eine annähernd gleiche Textur.
Speziell bei Vogelaugen-Ahorn die Bezeichnung der augenförmigen Zeichnung des Furniers, kann aber auch bei anderen Holzarten auftreten (siehe Kap. 2.3.4)
Unterste Qualitätskategorie bei Furnieren, die meist nur noch als Absperrfurniere oder für nicht sichtbare Flächen verwendet werden. Verkauf auch nach Gewicht möglich.
Andere Bezeichnung für eine gefladerte Textur (siehe Kap. 2.3.4). Entsteht, wenn über das Herz hinweg gemessert wird. Angeschnittene Blumen sind Friese mit meist halber Blume. Anstelle von Blume wird auch von Herz gesprochen.
Vor allem bei Schreinern gebräuchlicher Ausdruck für ein Paket Furnier. Dieser rührt daher, dass wie in einem Buch die Furnierblätter aufeinanderfolgen.
Bei Nadelhölzern durch unregelmäßigen Jahrringaufbau entstehende Zonen, die besonders hart sind und daher Schwierigkeiten bei der Verarbeitung des Furniers ergeben (Druck-, Zugholz).
Unruhiges Furnierbild, Intensität meist abhängig vom Lichteinfall. Hervorgerufen durch verschiedene Wuchsanomalien, die eine unregelmäßige Zeichnung verursachen.
Spiralförmiger Wuchs eines Baumes, der durch äußere Einflüsse - z. B. Wind - hervorgerufen wird. Bei starkem Drehwuchs können Aufarbeitungsprobleme dadurch entstehen, dass sich die Jahrringe voneinander lösen und offene Stellen entstehen; daher werden sie meist gesägt.
Farbliche Veränderungen an den Hirnenden eines Stammes oder durch den ganzen Stamm, wenn dieser zu lange gelagert wird. Wird begünstigt durch direkte Sonneneinstrahlung oder zu starke Trockenheit. Um Einlaufbildung zu vermeiden wird Rundholz für die Lagerung entweder an den Hirnenden gewachst oder mit Wasser berieselt.
Furnierpakete, die aus der regelmäßigen Abfolge innerhalb eines Stammes herausgenommen sind, so dass die Abwicklung nicht mehr vorhanden ist; meist geringe Qualitäten oder Friesen.
Unteres Stammende im Rundholz oder Furnier, gekennzeichnet häufig durch groben Jahrringverlauf und nicht gewünschte Farbvariationen, vom Wurzelstock herrührend.
Vom französischen Wort "Pommelé" (Pomme = Apfel) abgeleitete Bezeichnung für eine spezielle regelmäßige Textur des Furniers, die entfernt an Äpfel erinnern kann.
Abdrücke der Trocknerbänder auf der Furnieroberfläche, hervorgerufen durch fehlerhafte oder unsachgemäß gewartete Trocknerbänder. Sie können Schwierigkeiten bei der Oberflächenbehandlung ergeben.
Speziell bei den Holzarten Birnbaum und Maple vorkommende haarfeine Flecken, die sich über die gesamte Furnieroberfläche verteilen können und als qualitätsmindernd angesehen werden.
In der Stammmitte entstehende Spannungsrisse. Die Lage vom Herzriss bestimmt maßgeblich die Stammeinteilung fürs Messern. Herzrisse im Furnier sind offen und können nicht verarbeitet werden.
Jeder Fehler, der das Aussehen des Holzes beeinträchtigt, die Bearbeitung erschwert und den Wert des Holzes für eine bestimmte Verwendung mindert; häufig auch Wuchsmerkmal (z. B. Gum in Cherry).
Auch Markstrahlen genannt. Im Querschnitt radial verlaufendes Zellgewebe, das in Abhängigkeit von der Schnittrichtung als Linien, Streifen oder Striche sichtbar ist.
Jährliche Zuwachszone eines Baumes mit deutlicher Abgrenzung zwischen dem in der Vegetationsphase (Frühjahr -> Frühholz) und dem in der Vegetationsruhe (Spätholz) entstandenen Holz.
Speziell bei Maserfurnieren gebräuchliches Verfahren, um hochdekorative Flächen und Bilder entstehen zu lassen. Vier aufeinanderfolgende Furnierblätter werden zweimal gestürzt und einmal hochgeklappt.
Textur von Furnieren, die aus Maserknollen hergestellt werden (siehe Kap. 2.3.4). Maserknollen wachsen über der Erde (Eiche, Esche, Rüster) oder als Wurzelmaser unter der Erde (Madrona, Myrte, Vavona, kalifornischer Nussbaum). Teilweise gemaserte Knollen und Stämme werden als Halbmaser oder Cluster bezeichnet.
Blaue Flecken auf der Furnieroberfläche, die durch unzureichende Wasserabführung (zu geringe Heizleistung am Druckbalken, zu schnelles Messern) beim Messern entstehen, da auf der Oberfläche der Furniere stehendes Wasser durch Oxydation mit Inhaltsstoffen reagiert.
Der Furnierblock muss zur Herstellung des Furniers (Messern) aufgespannt werden. Der Bereich, der durch Klammern gespannt wird, kann nicht mit zu Furnier verarbeitet werden und bleibt als Rest übrig.
Eine schräg über das Furnierblatt laufende Einkerbung, die durch eine Beschädigung des Messers entsteht. Typischer Messerfehler, der die weitere Verwendung des Furniers in Frage stellt.
Feines, überwachsenes Stiftästchen (Wasserreißer), das auf der Rinde nur schwer gesehen werden kann. Im Hirnschnitt als quer über die Fläche verlaufender schwarzer Stift erscheinend.
Fehler im Furnier, der Löcher bildet. Ausfalläste, Faulstellen, offene Herzrisse müssen bei der Verarbeitung entfernt werden. Fest verwachsene Äste sind keine offenen Fehler.
Beschnittene und in meist 16, 24 oder 32 Blatt gebündelte Furnierpakete, die in sich die aufeinanderfolgenden Furnierblätter enthalten. In der Regel die kleinste Verkaufseinheit
Längen in Rundholz und Furnieren zwischen 2,55 m und 3,30 m, die von der Paneelindustrie benötigt werden. Qualität meist nicht so hoch wie Schlafzimmerlängen.
Ein ähnlicher Vorgang wie die Marketerie. Das Furnier wird hier jedoch in geometrische Formen geschnitten, die zu dekorativen Mosaikmustern zusammengesetzt werden.
Bei Eiben- oder Rotbuchenfurnieren schwarze Stiftästchen im Holz, die die typische Zeichnung des Eibenfurniers ergeben. Je mehr Pfeffer und je regelmäßiger er über die Oberfläche verteilt ist, umso hochwertiger das Furnier.
Relativ große Zellen der Laubhölzer. Sie sind im Querschnitt als runde bis ovale Öffnungen und im Längsschnitt als Porenrillen oder Nadelrisse mehr oder weniger deutlich sichtbar. Ihre Größe, Anzahl und Verteilung ist artspezifisch.
Typische Zeichnung des Furniers , das aus einer Astgabel hergestellt wurde. Je exakter die Pyramide oder auch Feder ausgeprägt ist, desto hochwertiger das Furnier.
Anomales, dem Gebrauchswert des Holzes negativ beeinflussendes Holzgewebe. Das Druckholz der Nadelhölzer ist am hohen Anteil von dunkler gefärbten Spätholz zu erkennen. Das Zugholz der Laubhölzer erscheint in leicht silbrigem Glanz.
Abkürzung ?, die Masse einer Raumeinheit Holz, ausgedrückt in g/cm3. Die Rohdichte wird für eine bestimmte Holzfeuchtigkeit angegeben. Die meisten Holzeigenschaften sind von der Rohdichte abhängig.
Überwachsener Ast, der ein deutlich erkennbares Merkmal in der Rinde hinterlässt. Je früher der Baum den Ast abgeworfen hat, desto schwerer ist dieses Merkmal in der Rinde erkennbar.
Verfahren beim Zusammensetzen von Furnieren, bei dem die aufeinanderfolgenden Furnierblätter jeweils nur mit der Vorderseite aufgeleimt werden (siehe Kap. 3.1).
In einem Stamm treten durch unterschiedliche Wachstumszonen und Wachstumsgeschwindigkeiten (Wetterseite) Dichteunterschiede auf, die zu Spannungen im Rundholz führen können. Wird der Baum gefällt, können Spannungsrisse auftreten, die die Furnierfähigkeit in Frage stellen können. Problem vor allem bei Buche.
Je nach Anschnittwinkel beim Messern werden die Zellen der Holzstrahlen unterschiedlich sichtbar. Optische Unterbrechung im Gesamtbild, bei einigen Holzarten erwünscht, z.B. Platane. Besonders kräftig ausgeprägt bei Eiche.
= Radialschnitt; Der Schnitt verläuft entlang der zum Holzstrahlen und senkrecht zu den Jahrringen. Die Schnittfläche erscheint gestreift sichtbar (siehe Kap. 2.1).
Der zwischen Rinde und Kernholz liegende äußere, helle Stammabschnitt des Holzes. Bei Kernhölzern farbliche Absetzung des Splints. Bei Furnieren wird der Splint i. d. R. weggeschert. Bei einigen Holzarten, z. B. Palisander und Europäischer Nussbaum, wird der Splint dekorativ verarbeitet.
Generelle Bezeichnung für dunkle, fest verwachsene Farbveränderungen . Je nach Holzart und Ursache wird unterschieden in Gum, Haare, Harzgallen, Rindeneinwuchs, Zuckerflecken u.a.
In Europa sind Stärken zwischen 0,5 und 0,65 mm üblich. In Asien werden meistens Furniere zwischen 0,2 und 0,3 mm verarbeitet. Als Starkschnitt werden in der Regel Furniere von 1 bis 3 mm bezeichnet.
Sich auf dem Furnier mehr oder weniger deutlich absetzende Farbstreifen, die meist als qualitätsmindernd angesehen werden. Vor allem bekannt bei europäischer Eiche.
Verfahren beim Zusammensetzen von Furnieren, bei dem aufeinanderfolgende Furnierblätter abwechselnd mit Vorder- und Rückseite aufgeleimt werden, um eine spiegelbildliche Abwicklung zu erhalten (siehe Kap. 3.1).
In der Holzindustrie gebräuchliches und anerkanntes Normenwerk, in dem generelle Regeln für die Säge- und Furnierindustrie festgelegt sind (z. B. Qualitätsbezeichnungen für Schnittholz, Toleranzen hinsichtlich Furnierstärken und fehlerhafter Blätter u. v. m.).
Durch Vibration des Furnierblockes auf der Messermaschine oder durch falsche Druckeinstellung an der Maschine hervorgerufene Stärkenschwankungen, die regelmäßig als querverlaufende Streifen über das Furnierblatt verteilt sind.
Unterschiedlich dicke Furnierblätter, oder stellenweise verschieden dicke Furniere. Vermesserte Blätter lassen sich nicht vermeiden. Bis 5 % einer Furnierlieferung dürfen vermessert sein.
Die Holzfasern verlaufen spiralförmig um die Stammachse, wobei sich Bänder von Jahrringen abwechselnd links herum und rechts herum um die Stammachse drehen.
quer zur Stammachse in tangentialer Richtung liegende Bänderung mit welligem Faser- und Jahrringverlauf. Ergibt ein unruhiges Furnierbild (vgl. Buntheit, Flocker)
Maserstamm, bei dem die Maserausbildung an der Wurzel erfolgt. Die Knolle befindet sich entweder ganz oder teilweise unter der Erde. Wurzelmaser sind z. B.: Myrte, Nussbaum, Ahorn, Vavona.
Gelblich-braune Flecken bei American Black Cherry, die als qualitätsmindernd angesehen werden, da sie nach der Oberflächenbehandlung noch sichtbar sind.
Bei unregelmäßig gewachsenen oder stark unter Spannung stehenden Stämmen entstehende Welligkeit der Furniere. Kann sich auch als dunklere Farbtönung entlang der Jahrringe zeigen.